Donnerstag, 24. Juni 2021

Trauer und Schuldgefühle gehören zusammen - warum sich so viele Trauernde nach dem Tod eines Menschen gerne selbst für schuldig erklären - "Hätte ich doch...." - Trauer und Schuld und warum es so wichtig ist, diese Gedanken nicht einfach vom Tisch zu wischen

Osnabrück - "Ich bin schuld am Tod des geliebten Menschen. Es ist meine Schuld. Hätte ich mich anders verhalten, wäre das alles nicht passiert..." Wer den Tod eines anderen Menschen erleben musste, der fühlt sich oft - irgendwie - selbst verantwortlich dafür. Oder er sucht nach Umständen oder andere Menschen, die daran schuld sein können, Ärzte, zum Beispiel. Ganz egal, wie realistisch oder unrealistisch diese Annahme ist: Schuldgefühle (oder Schuldzuweisungen) können in einem Trauerprozess enorm quälend werden - und sie können eine solche Übermacht bekommen, dass sie alles andere überlagern. Manchmal nur phasenweise, manchmal scheinbar dauerhaft, als Gedankenschleifen, die nicht stoppen wollen. Aber warum ist das so? Welche psychologischen Prozesse wirken da an uns Menschen? Und warum ist es alles andere als hilfreich, wenn die Mitmenschen einem Trauernden dann sagen: Natürlich bist Du nicht schuld? Du kannst ja gar nicht schuld sein... 

"Hätte ich doch..." Das ist zuweilen einer der am meisten gesagten Sätze in einer Trauergruppe oder bei einer Einzelbegleitung. Zum Beispiel, wenn sich jemand das Leben genommen hat: Hätte ich doch gemerkt, wie traurig dieser Mensch gewesen ist. Oder wenn ein Mensch an Krebs gestorben ist: Hätte ich ihn oder sie doch eher dazu überredet, zum Arzt zu gehen. Oder wenn ein Baby im Mutterleib gestorben ist: Hätte ich mich doch gesünder verhalten. Und, und, und... Es spielt keine Rolle, wie die Todesumstände genau waren und ob die Trauernden wirklich hätten Einfluss darauf nehmen können. Trauer kann sich in ganz vielen Facetten zeigen. Schuld ist eine davon. Schuld gehört dazu. Schuld erfüllt eine Funktion. Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie (nicht Logopädie), hat gesagt: "Wenn wir einem Menschen seine Schuld nehmen, dann nehmen wir ihm auch seine Würde."


(Foto: Thomas Achenbach)


Wie groß das Thema Schuld in einem Trauerprozess werden kann, zeigt sich alleine daran, dass die Trauerbegleiterin Chris Paul ein ganzes dickes Buch alleine nur darüber geschrieben hat: "Schuld Macht Sinn", ist der mehrdeutige Titel dieses Werkes, das inzwischen - berechtigterweise - zum elementaren Bestandteil einer Qualifizierung zum Trauerbegleiter gehört. Der Titel lässt sich zum einen lesen als eine Aneinanderreihung von drei wuchtigen Hauptwörtern. Er lässt sich aber auch lesen wie ein zusammenhängender Satz: Schuld macht Sinn. Dabei handelt es sich zwar um einen dieser modernen Amerikanismen, die sich trotz grammatikalischer Unkorrektheit ins Deutsche geschmuggelt haben ("It makes sense" im Amerikanischen, im Deutschen ginge streng genommen nur: Es hat Sinn oder es ist sinnvoll), trifft aber genau ins Schwarze.

Schuld erfüllt eine wichtige Funktion

Es folgt oft einer tiefsitzenden, inneren Logik, wenn Menschen in einem Trauerprozess Schuldgefühle entwickeln. Und deswegen ist es so enorm wichtig, dass wir den Menschen ihre Schuldgefühle nicht einfach wegreden, diese Aussagen nicht einfach vom Tisch wischen und sagen: Kann ja gar nicht sein. Denn tatsächlich gibt es einen tieferen psychologischen Sinn dafür, dass Menschen sich in einem Trauerprozess mit Schuldfragen herumquälen. Bloß welchen? 

Hier sind sieben Antworten auf diese Frage:


(Alle Fotos: Thomas Achenbach)


1.) Schuld schenkt Erleichterung. Klingt erstmal bizarr, ist aber so. Weil die Schuldfragen von der Ohnmacht ablenken, die eine Trauersituation fast immer mit sich bringt. Schuld gibt uns das Gefühl, dass die Situation vielleicht doch kontrollierbar gewesen wäre. Über Schuld können wir uns selbst ein Gefühl von Macht und Kompetenz zurückholen, wo es sonst nichts anders gibt als Hilflosigkeit. Und Hilflosigkeit oder Ohnmacht sind die am allerschwersten zu ertragenden Zustände, derer sich ein Mensch ausgesetzt sehen kann. Sie sind eigentlich unaushaltbar. Um sie aushalten zu können, braucht es Techniken, Methoden, Tricks - und da bietet sich die Schuldfrage schnell an.   

2.) Schuldgefühle geben Schutz. Wenn der Schmerz noch viel zu groß ist, um sich dort hindurchzufühlen, ist die Suche nach der Schuld ein hilfreicher Prozess, weil ich mich damit ablenken kann. Die Suche nach der Schuld hat eine Richtung, eine Dynamik, und diese Richtung führt hinaus aus meinem Körper und aus meiner zerschundenen Seele, zurück in die Welt. Und wer sich wieder in der Welt bewegen kann, der muss sich nicht länger mit den Scherben im Inneren auseinandersetzen. Deswegen können Schuldgefühle eine Art von Selbstschutz sein, wenn Menschen sehr gut erspüren, dass sie den inneren Schmerzen (noch) nicht gewachsen sind.

3.) Schuldfragen geben uns Halt. Schuldgefühle liefern eine Erklärung, wo es sonst keine geben kann. Da ist ein Mensch gestorben, ist einfach nicht mehr da - das ist eine Situation der größtmöglichen Überforderung. Für die meisten Menschen ist die Konfrontation mit dem Tod etwas Ungelerntes, Ungewohntes und ebenso Ungeheuerliches. Außerdem ist der Tod etwas ungemein Komplexes. Also suchen wir bewusst oder unbewusst nach Mustern, nach Einfachheit, nach Verstehbarkeit. Vielleicht sogar nach einem Sinn hinter all diesem Geschehen. Es greift letztlich derselbe Wirkmechanismus wie bei Verschwörungstheorien. Komplexeste Sachverhalte runterbrechen auf eine simple Geschichte und jemandem die Schuld dafür geben, das fühlt sich eben einfach besser an als: Die Situation ist nicht auszuhalten, so wie sie ist. Wir wünschen uns etwas, woran wir uns wieder festhalten können. Anstatt weiter ins Bodenlose zu taumeln. 



4.) Schuld hält die Verbindung aufrecht. Zu den größten Ängsten von Menschen in einer Trauer- und Verlustkrise gehört die Sorge, die Erinnerungen an den gestorbenen Menschen zu verlieren, die Verbindung zu dem Menschen zu verlieren. Dahinter steckt die Angst, die Gefühle zu diesem Menschen - also meistens, aber durchaus nicht immer: die Liebe - könnten sich verändern (was sie übrigens auch tun, wenn auch, bei gesunden Trauerprozessen, im Positiven). Wir haben dem Menschen, der gestorben ist, im Leben stets etwas Gutes tun wollen, nun ist der Mensch fort und wir können dies nicht mehr. Vielleicht bleiben jetzt Dinge ungesagt, die noch hätten gesagt werden sollen, vielleicht bleibt etwas Unerledigtes zwischen diesen beiden Menschen, das nicht mehr erledigt werden kann. Wir wünschen uns aber weiterhin ein festes Band, das uns an diesen Menschen festbindet. Also klammern wir uns in unserer Verzweiflung an alles, was in irgendeiner Weise diese Verbindung fixieren kann - und wenn dies eben die Schuldfragen sind, weil sie sich gerade anbieten, dann ist das eben so. 

5.) Schuld kommt direkt aus der Kindheit. "Da bist du selbst schuld dran, siehst Du, das kommt davon". Ein Erziehungssatz direkt aus der Hölle der schwarzen Pädagogik. Wie oft ich mir vorgenommen habe, diesen Satz gegenüber meiner Tochter niemals zu verwenden. Und wie oft das nicht funktioniert hat, weil der eigene Frust, die eigene Wut viel zu groß gewesen sind. Aber auch umgekehrt funktioniert dieser Mechanismus: Sensible Kinder achten schnell auf die Gefühle von Mama und Papa - und vor allem, wenn sie diese Gefühle nicht richtig einschätzen können, glauben sie rasch: Ich bin schuld. So pflanzen wir unseren Kindern bewusst oder unbewusst von Beginn an ein: Jemand oder etwas ist schuld. Das gehört zum Leben so dazu. Und je mehr wir aufwachsen, desto stärker verfestigt sich diese Überzeugung. Etwas ist schiefgegangen - also tritt jemand zurück und übernimmt die Verantwortung. Ein Unfall ist geschehen und die Frage steht im Raum: Wer ist denn schuld? Es muss auf dieser Welt einfach jemanden oder etwas geben, dass schuld ist. Diese Grundüberzeugung ist von Anfang an etwas Urmenschliches. Dann tritt der Tod in unser Leben. Und wir erleben unsere Situation als ungerecht, wir empfinden eine Art von Empörung darüber, dass wir so leiden müssen. Also sind wir auf der Suche nach unserem Recht, um wieder Recht sprechen oder eine neue Balance herstellen zu können. Es muss doch jemand schuld sein. Oder etwas. Muss doch einfach. Oder?



6.) Für Schuld kann es Erlösung geben (oder Strafe). Wenn die Christen das Vaterunser beten, heißt es darin: "Vergib uns unsere Schuld..." - Vergebung für die Schuld, dieser kirchengeprägte Wirkungsprozess ist immer auch gekoppelt an die Idee von Erlösung. Oder wenigstens Erleichterung. Und auch, wenn die Kirchen und ihre Riten in unserer modernen Welt immer mehr an Einfluss verlieren, haben sich viele religiöse Überzeugungen als Tradition so stark festgesetzt, dass sie unsere inneren Wertekanon noch sehr stark prägen. Wer sich also zu seiner Schuld bekennen kann, der hat eine Chance, dass er dafür (von einer höheren Macht) die Vergebung erlangen kann, das scheint ein Wirkprinzip zu sein, das offenbar noch immer funktioniert. Und wer in einem starken Leidensprozess gefangen ist, mitten in einem menschlichen Krisengeschehen wie es die Trauer ist, der klammert sich gerne an jeden Strohhalm, den er kriegen kann. Also: Erlösung vom Leiden möglich machen, indem man sich als Schuldigen bekennt. Warum nicht? Das hat schon 2000 Jahre lang gut funktioniert. Andersherum tut es Menschen, die sich zu ihrer Schuld bekennen, oft gut, wenn sie eine Strafe erhalten. Dann wird das Leiden durch den Tod zur "gerechten" Strafe für die "eigene Schuld" interpretiert.  

7.) Schuldfragen folgen alten Muster. Wenn wir uns selbst für (vermeintliche) Fehler verantwortlich machen, kann das ein schon lange vorher erlerntes Muster sein, das uns bereits unser ganzes Leben lang begleitet hat. Wer als Mensch dazu neigt, auch außerhalb des Kontextes von Trauer oft Fehler bei sich zu suchen (und erfolgreich zu finden), hat einen enormn hohen und letztlich unerfüllbaren Anspruch an sich selbst und an die Welt, in der er lebt. Wer zum Perfektionismus neigt, lebt näher an Schuldfragen als andere. Wer sich selbst viele Regeln auferlegt hat, bewusst oder unbewusst, und wer besonders folgsam leben will, der wird sich zwangsläufig, gefühlt, "schuldiger" machen müssen als Menschen, die hier innerlich flexibler bleiben können. So sind manche Schuldgefühle Ausdruck von überzogenen Erwartungen, die ich an mich selbst habe. 

Was lässt sich auf einer gefühlte Schuld antworten?

Bleibt bloß noch die Frage: Was können wir einem Menschen sagen, wenn dieser sich schuldig fühlt - oder wenn er anderen die Schuld gibt? Wie kann man Menschen erreichen, die sich so scheinbar unlogische und für Außenstehende oft nur schwer nachvollziehbare Gedanken machen? Es kann hilfreich sein, den Menschen zu spiegeln: Wenn es für Dich und Deinen eigenen Prozess jetzt gerade wichtig ist, diese Schuldgefühle zu haben, dann kann ich mir gut vorstellen, dass diese Gefühle gerade eine Funktion erfüllen können. Andererseits, so ließe sich ergänzen, frage ich mich manchmal, was Schuld überhaupt ist?



Denn Schuldgefühle sind ja alleine per Definition keine tatsächliche Schuld. Und eine juristische Schuld, die vor Gericht festgestellt wird, ist wiederum eine andere Form von Schuld als eine selbstgefühlte. Es stellt sich also die Frage, ob es so etwas wie Schuld überhaupt gibt, objektiv gesehen - und vor allem: Wer darüber zu entscheiden hat. Wenn sich Dein Gesprächspartner auf eine solche Diskussion über Schuld einlassen kann, könnt Ihr ein anderes Level erreichen, auf dem ein anderes Nachdenken über diese Prozesse möglich sein kann (ebenfalls passend zum Thema: Warum es besser "Schuldgedanken" heißen sollte..., eine junge Frau berichtet vom Suizid ihres Mannes).   

So unsinnig es klingen mag: Es kann für den eigenen Weg sinnvoll sein, Schuldgefühle zu haben, ohne eine Schuld zu haben, jedenfalls für einen gewissen Zeitraum. Es kann andererseits auch sein, dass diese Schuldgefühle eine krankhafte Übersteigerung erfahren und gar nicht mehr weichen wollen. Wenn sich dieser Zustand dauerhaft verfestigt, könnte das der Ausdruck einer verkomplizierten Trauer sein, über die derzeit viel diskutiert wird


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Der Autor dieser Zeilen steht in Osnabrück und im Osnabrücker Land als Trauerbegleiter zur Verfügung. Thomas Achenbach ist zertifizierter Trauerbegleiter nach den Standards des BVT (Große Basisqualifikation). 

Thomas Achenbach ist der Autor dieser drei Bücher: 

-> "Das ABC der Trauer - 77 Rituale und Impulse" (Patmos-Verlag)
-> "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise" (Campus-Verlag)
-> "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut" (Patmos-Verlag)

Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de

Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 

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Ebenfalls auf diesem Blog: Der Trick mit der Selbstwirksamkeit - wie wir uns selbst gut in seelischen Krisen helfen können: psychologische Tipps

Ebenfalls auf diesem Blog: Okay, na gut, "Männer trauern anders", aber warum denn eigentlich - wie kommt das und was müssen wir berücksichtigen?

Ebenfalls auf diesem Blog: Einmal angenommen, deine Trauer bleibt viele Jahre lang so groß wie sie jetzt ist - und dir gelingt es, drumherum zu wachsen - Wie?  

Ebenfalls auf diesem Blog: Ist Trauerbegleitung ein echter Beruf? Kann man von Trauerbegleitung leben? Und wie werde ich überhaupt Trauerbegleiter?  

Ebenfalls auf diesem Blog: Das Trauer-Zitat des Monats - jeden Monat neue berührende Sätze aus Zeitungen, Zeitschriften oder der Literatur 

Ebenfalls auf diesem Blog: Macht es die Hinterbliebenen nicht noch trauriger, wenn wir sie auf ihren Verlust ansprechen? - Impulse bei großer Unsicherheit 

Ebenfalls auf diesem Blog: Weil Trauernde nicht die Konzentration für lange Texte haben und weil es manchmal kurze Erläuterungen sein müssen 

Ebenfalls auf diesem Blog: Wie lange darf Trauer dauern? Ist es normal, wenn es jahrelang weh tut? Und ab wann wird trauern krankhaft?

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum sich Trauernde förmlich zerrissen fühlen  - eine Einführung in das "Duale Prozessmodell der Trauer" und seine Fallstricke

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Donnerstag, 17. Juni 2021

Mein zweiter Mutmacherbrief an Trauernde: Ein paar Zeilen für Dich, über die manchmal merkwürdigen, manchmal schlimmen Gedanken, die Du vielleicht hast - wenn Du vor Dir selbst erschrickst


Lieber mir unbekannter Mensch, 


(oder vielleicht kennen wir uns auch schon persönlich, dann ist ja umso besser...): Vielleicht kennst Du das auch? Du hast einen Menschen verloren, der Dir wichtig war, und hast jetzt manchmal ganz merkwürdige Gedanken, vor denen Du selbst richtig erschrickst? Oder die Dich zumindest zum Staunen bringen, weil Du nie gedacht hast, dass Du solche Gedanken haben kannst? Zum Beispiel wenn Dir jemand erzählt, dass ein anderer Mensch, den Du vielleicht entfernt kennst, an Krebs erkrankt ist - und Du fragst Dich dann: Hätte dieser Erkrankte nicht sterben können? Und nicht der Mensch, den ich verloren habe? 


Vielleicht gehst Du manchmal irgendwohin, wo andere Menschen sind, in einen Park, in ein Café, irgendwas, und würdest am liebsten all die anderen Menschen verfluchen, die Du dort siehst? Weil sie so fröhlich lachen, weil sie so unbeschwert rüberkommen, weil ihre Leben so unversehrt zu sein scheinen, während Dein Leben mit dieser neuen Tragik vollgesogen ist, die Du so gerne loswerden möchtest? Kennst Du das auch? Und falls ja, hast Du Dich jemals getraut, diese Gedanken jemanden anderem mitzuteilen? 

Wenn es nicht Menschen gäbe, die mir davon berichtet hätten, dass es ihnen so gegangen ist, dann könnte ich nicht ruhigen Gewissens schreiben, dass solche Prozesse etwas ganz Normales sind. Also: Normal im Kontext eines Trauerprozesses. Denn das ist eben manchmal eine kolossale Ausnahmesituation. Bei manchen Menschen war es ganz oft so. Bei anderen nur manchmal. Wieder bei anderen hat es sich abgewechselt: Mal waren sie sehr intensiv mit solchen Gedanken konfrontiert, mal weniger. Und auch das ist alles: Ganz normal. Ehrlich. Es geht ja in Wahrheit gar nicht darum, dass Du anderen Menschen etwas wirklich Schlechtes wünschen würdest, oder? Es geht doch vor allem darum, dass Du nicht mehr so krass leiden möchtest. Und dass es Dich genauso wütend wie traurig macht, wenn Du das Gefühl haben musst, dass nur Du so leiden musst und alle anderen eben nicht. Da kann einem schon mal die Hutschnur platzen. 

 
Dir ist etwas widerfahren, dass Dir sehr, sehr wehgetan hat, dass Dich einmal komplett durchgeschüttelt hat, von oben bis unten, bis auf den Grund Deiner Seele, und dass Dich jetzt in eine Gefühlssituation gebracht hast, die Du vielleicht als sehr belastend erlebst. Oder als irgendwie unnormal. Aber warum solltest Du jetzt auch normale Gefühle haben, wenn Dir der Tod eines anderen Menschen gerade so sehr zu schaffen macht? Ist nicht der Tod eines anderen Menschen eine so unnormale Situation - jedenfalls für Dich! -, dass es völlig okay ist, wenn man dadurch auch in unnormale Prozesse hineingerät? Der Psychiater Viktor Frankl hat das sinngemäß in einem Satz zusammengefasst, in dem er sagt (ich zitiere aus dem Gedächtnis): In einer unnormalen Situation ist jede unnormale Reaktion etwas ganz Normales.

Das finde ich so treffend, dass ich diesen Satz oft und gerne zitierte (und wer mich kennt, der hat ihn sicher schon einmal von mir gehört) - weil er auch auf den Trauerprozess so exakt zutrifft. 

Es gibt ein Davor und ein Danach, das ist ein Satz, der im Zusammenhang mit Trauer oft zu hören ist. Die meisten Menschen, die einen solchen Trauerfall erlebt haben, von dem sie so richtig durchgeschüttelt worden sind, erleben ihr Leben als in diese zwei Teile aufgeteilt: Das Davor. Und das Danach. Das irgendwie anders ist. Überfordernd und herausfordernd und gemein und durchzogen von Gefühlen, die Du nicht mehr haben möchtest. Das kann ich gut verstehen. 


Ich habe vorhin einmal die Formulierung benutzt, dass Dein Leben jetzt vielleicht mit Tragik "vollgesogen" ist. Darin steckt das Bild eines Schwammes, der schon soviel Wasser aufgenommen hat, dass er ganz schwer und schlapp geworden ist. Nur ein ganz kleiner Stuppser reicht jetzt aus und aus dem Schwamm schwappt eine kleine Fontäne raus. So ist das vielleicht auch in Deinem Leben: Du bist bis oben vollgesogen mit Trauer, bis zum Rand gefüllt damit - und wenn dann einer kommt und Dir etwas erzählt von "den anderen", dann schwappt so eine Fontäne aus Dir raus. Und je nachdem, wie es Dir gerade allgemein so geht, ist diese Fontäne auch mal ein gemeiner Gedanke. Aber immerhin ist er rausgeschossen. Also bist Du dieses kleine bisschen an Zuviel schon mal losgeworden. Ist doch auch was. Auch wenn da noch ganz schön viel an Zuviel in Dir drinsteckt. 

Oft ist die Rede davon, dass wir Menschen versuchen sollten, eine tiefe Freundschaft mit uns selbst zu schließen. Eine Freundschaft, die von soviel Aktzeptanz und Geduld und Hinwendung geprägt ist wie die allerbeste Freundschaft, die man sich vorstellen kann. Das ist eine kolossal schwierige Aufgabe - mir selbst ist es nach über 45 Jahren Lebenserfahrung noch nicht wirklich gelungen, so tief und intensiv mit mir selbst befreundet zu sein (dafür habe ich noch immer viel zu viele Macken, die immer wieder ausbrechen), aber darum soll es hier jetzt nicht gehen. Nur darum: Eben weil Du jetzt in einer Ausnahmesituation steckst und weil diese Situation noch eine ganze Weile so bleiben kann, kann ich Dich nur ermuntern, dass Du Dir selbst vieles durchgehen lässt, was Du Dir sonst vielleicht untersagt hättest. Das ist okay, gräm Dich nicht deswegen. Dafür bist Du einfach zu vollgesogen. 

Feuchte Schwämme saugen übrigens viel besser als ganz trockene. Und vielleicht bist Du auch schon mal ganz überrascht gewesen, wieviel mehr an Wasser so ein Schwamm so aufnehmen kann als zuvor gedacht. Du vielleicht auch?

Herzliche Grüße, Thomas.


Donnerstag, 10. Juni 2021

Wie führe ich ein gutes Trauergespräch, was hilft? Wie die Spiegeltechnik nach Carl Rogers uns dabei helfen kann, Menschen in Krisensituationen gut zu begleiten - eine Gesprächstechnik, die mit Business-Zielen nichts zu tun hat - wie die klientenzentrierte Gesprächsführung in der Trauerbegleitung angewandt wird, eine Mini-Einführung in das Arbeiten mit Emapthie, Echtheit und Wertschätzung

Osnabrück – Es gibt eine Gesprächstechnik, die Menschen in Krisen sehr gut helfen kann, solange sie gut und richtig angewandt wird - die aber einen unguten Beigeschmack bekommen kann, wenn sie in den falschen Kontext gestellt wird. Es geht um die so genannte Spiegeltechnik, die der Therapeut und Psychologe Carl Ransom Rogers entwickelt hat. Er nannte seine Methode die "klientenzentrierte Gesprächstherapie". Und in begleitenden Gesprächen zum Beispiel mit Menschen in einer Trauer- und Verlustkrise kann sie tatsächlich viel bringen - wird sie jedoch zu einer rein zweckorientierten Business-Taktik aus der Trickkiste degradiert, wie ich es ebenfalls bereits erleben musste, dann verpufft ihre Wirkung. Es erfordert etwas Anderes als Übung, um diese Methode gut anzuwenden.

Denn das Wichtigste an dieser Technik ist nicht etwa das Ergebnis, sondern die grundsätzliche Haltung, aus der heraus der Gesprächsführende mit seinem Klienten spricht. Deswegen es ein Trugschluss, aus der Carl-Rogers-Methode eine optimale Praxis für Verkaufsgespräche abzuleiten, wie es manche Coaches und Motivations-Gurus leider tun. Gedacht ist die Spiegeltechnik nämlich als ein psychologischer Wirkmechanismus, der deswegen so effizient sein kann, weil er davon ausgeht, dass alle Antworten auf die mitgebrachten Fragen längst im Inneren des Klienten schlummern. Die Methode baut darauf, dass Menschen im Grunde selber am besten wissen, wie sie ihre Probleme lösen könnten – oder was ihnen gut täte in einer seelischen Krise. Die Kräfte, die sie mobilisieren müssten, sind vielleicht gerade verborgen oder nicht spürbar. Aber sie sind da, unter dieser ersten Schicht. Die Frage ist nur, wie sie freigelegt werden könnten. 

(Alle Fotos: Thomas Achenbach)

Im Kontext von Trauer bedeutet das für die Begleitenden: Sie sollten versuchen, daran zu glauben, dass die Trauernden ihren eigenen Weg finden werden, einen Weg "zurück in ein neues/anderes Leben", auch wenn es gerade nicht den Anschein macht. Carl Rogers hat dafür den Begriff des "Werdewillens" benutzt. Der Psychologe geht davon aus, dass jeder Mensch von sich aus wieder "heile" werden will und dass er das auch aus eigener Kraft schaffen kann - so wie ein Kind, das nach der Geburt ganz von sich aus und ohne Anstoß von außen all das erreichen möchte, was die Welt ihm an Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten anbietet. Der Vergleich mit Kindern bietet sich gerade im Kontext von Trauer besonders gut an.

Sich einfühlen und mitschwingen


Denn nicht wenige Trauernde fühlen sich angesichts der Kräfte, die an ihnen wirken, wieder in einen Kindheitszustand zurückversetzt. Das professionelle Ziel eines begleitenden Gesprächs ist dann das Sich-Einfühlen-können in den Klienten, das tatsächliche Mitschwingen-können auf seiner Wellenlänge, so dass sich der Klient vor allem verstanden fühlt


Es geht darum, konsequent in der Welt des Gesprächspartners zu bleiben und nichts Eigenes hineinzumischen, das ist die hohe Kunst eines solchen Gesprächs. Rogers zerlegt die Bausteine für diese Gesprächsmethode in drei wesentliche Grundbestandteile: Empathie, Wertschätzung und die Authentizität des Zuhörenden. Was genau bedeutet das?

Empathie, Echtheit, Wertschätzung - wie geht das?


Wer schon einmal ein Gespräch bei einem gut ausgebildeten Therapeuten, Berater oder Trauerbegleiter erlebt hat, der wird diese Methode kennen: Es geht darum, tatsächlich zu verstehen, was den Betroffenen beschäftigt. Um hier sehr feinfühlig werden zu können, wird das zuvor vom Klienten Gesagte nochmal vom Begleiter in eigenen Worten zurückgegeben. Also: Gespiegelt. 
Durch das eigene Formulieren wird dabei versucht gänzlich die Gedanken- und Gefühlswelt zu verstehen, diese vollständig respektierend, aber nicht bewertend. Das ist das Wichtige. Anders als manchernorts gelehrt und ausgeführt ist es nicht zwingend nötig, die genauen Worte des Klienten eins zu eins zu wiederholen.


Dieses direkte Eingehen auf den Klienten, das Bleiben in seiner Welt, beschreibt Carl Rogers als personzentrierte Haltung - und damit als ersten Schritt auf einem Weg, der zwar gemeinsam gegangen wird, vorerst, dessen Ziel aber das Alleine-Gehen-können des Klienten ist. Der zweite Schritt ist das Arbeiten mit dem, was Carl Rogers die "Aktualisierungstendenz" nennt: Also der Willen des Menschen, in einer Krisensituation die nötigen Kräfte zum Weiterkommen selbst zu entwickeln. Und hier kommen jetzt die drei Komponenten der Empathie, Wertschätzung und Authentizität ins Spiel.

Aktives Zuhören heißt, sich selbst rauszulassen


Echtheit meint, dass der Begleitende mit sich selbst im Reinen ist und bei sich selbst sein kann. Es geht darum, dem Anderen nicht etwas vorzuspielen, in eine Rolle zu gehen, sondern, salopp formuliert, einfach man selbst zu sein. Das hört sich leicht an, ist es aber nicht immer. Denn es bedeutet nicht, dass man seine eigenen Gefühle auch aussprechen sollte (eher im Gegenteil). Es geht hier mehr um die Frage der eigenen Standfestigkeit. Empathie meint das aktive Sich-einfühlen in die Welt des Anderen. Das Verstehen-wollen. Das aktive Zuhören. Es geht um Anteilnahme - und um die Akzeptanz dessen, was der Klient fühlt und sagt. Was als Wertschätzung beschrieben wird, meint eine positive Zuwendung dem Klienten gegenüber –und zwar, wie Rogers es sagt, eine bedingungslose Zuwendung. Was wiederum nicht heißt, daß der Begleitende allem unbedingt zustimmen muss. Eigene Überzeugungen haben hier keinen Raum, ebensowenig wie eigene Werte.


In Fachkreisen unter Trauerbegleitern wird oft über das Spiegeln gesprochen, teils auch heftig darüber diskutiert. In einem Punkt besteht Einigkeit: Es geht eben nicht um ein „Spiegeln an sich“, also um ein reines Nachplap­pern dessen, was der Klient gesagt hat, es geht darum, den Inhalt zu durchdringen. An dieser Stelle beginnen schon vielfache Fehlinterpretationen der Rogers-Methode. Das tatsächliche Verstehenwollen muss immer im Vordergrund stehen. Die damit verbundenen Trainingseinheiten haben allerdings auch gezeigt, dass es so einfach, wie es klingt, eben doch nicht ist. Sondern eine Trainingssache. Jeder, der mag, kann es ja mal in seinem Alltag probieren. Aber Vorsicht! Denn wer so etwas sagt wie „Ich weiß GENAU, wie sich das anfühlt“, hat sich schon wieder auf eine andere Straße begeben – er ist nicht mehr beim Gegenüber. Das geschieht übrigens schneller als man denkt. Aber es hilft nicht. Der Mensch, der Hilfe braucht, ist der eigene Experte für sein Leben, seine Gefühle, er braucht nicht Steuerung von außen, sondern Bedingungen, die seine eigene Steuerung (wieder) erleichtern

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Der Autor dieser Zeilen steht in Osnabrück und im Osnabrücker Land als Trauerbegleiter zur Verfügung. Thomas Achenbach ist zertifizierter Trauerbegleiter nach den Standards des BVT (Große Basisqualifikation). 

Thomas Achenbach ist der Autor dieser drei Bücher: 

-> "Das ABC der Trauer - 77 Rituale und Impulse" (Patmos-Verlag)
-> "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise" (Campus-Verlag)
-> "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut" (Patmos-Verlag)

Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de

Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 

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Ebenfalls auf diesem Blog: Der Trick mit der Selbstwirksamkeit - wie wir uns selbst gut in seelischen Krisen helfen können: psychologische Tipps

Ebenfalls auf diesem Blog: 27 gute Rituale für eine Trauerfeier - wie sich eine Gedenkfeier so gestalten lässt, das sie den Angehörigen/Trauenden gut tun kann

Ebenfalls auf diesem Blog: Ist Trauerbegleitung ein echter Beruf? Kann man von Trauerbegleitung leben? Und wie werde ich überhaupt Trauerbegleiter?  

Ebenfalls auf diesem Blog: Macht es die Hinterbliebenen nicht noch trauriger, wenn wir sie auf ihren Verlust ansprechen? - Impulse bei großer Unsicherheit 

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Donnerstag, 3. Juni 2021

Jetzt auch als Youtube-Video verfügbar und ansehbar: Mein Vortrag zum Thema "Männer trauern anders" aus dem Forum St. Peter in Oldenburg vom 1. Juni 2021 - der erste Vortrag vor echtem Publikum nach vielen Corona-Monaten und der erste Vortrag mit neuen Elementen darin

Osnabrück/Oldenburg - Es war der erste Vortrag zum Thema Männertrauer, den ich seit langer, langer Zeit endlich wieder in einem echten Saal und vor echtem Publikum halten durfte und der nicht ins Onlineformat verschoben werden musste, weil die Corona-Pandemie nichts anderes möglich machte - das war für mich Anlass genug, alle Powerpointfolien einfach wegzulassen, den ganzen Vortrag einmal komplett zu überarbeiten und nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Und, siehe da, sogar im Bereich der modernen Männerforschung hat die Coronakrise einiges an Neuigkeiten gebracht. Was genau - und wie passt das zum Thema Trauer? Seht selbst: Bei Youtube lässt sich der gesamte Vortrag nach wie vor ansehen. 

Am 1. Juni 2021 war in ganz Oldenburg in Niedersachsen ein spürbares Aufatmen zu vernehmen. Das lag natürlich nicht daran, dass ich dort an diesem Tag für einen Vortrag zum Thema Männertrauer zu Gast war, sondern daran, dass alle Geschäfte, alle Restaurants, kurz: die gesamte Innenstadt nach vielen Monaten coronabedingter Schließung wieder geöffnet hatte und das bombige Sommerwetter die Menschen zum Bummeln, Flanieren und Genießen anlockte. Und diese neue Lebenslust und Leichtigkeit war überall deutlich zu spüren. Als wäre niemals etwas gewesen. Als ob der Spuk vorbei wäre. Auf dem Weg zum Forum St. Peter durch die belebte Innenstadt zu schlendern (ohne Maske!), war schon Vergnügen genug, aber dort dann einen Vortrag halten zu dürfen (in dem das Thema Maske und Männlichkeit übrigens ebenso eine Rolle spielt), habe ich ebenfalls als Geschenk erlebt - denn noch wenige Wochen zuvor war ich felsenfest davon ausgegangen, dass auch dieser Vortrag nicht würde stattfinden können.



Doch dann gab es wieder neue Regeln und schon war wieder möglich, was so lange verboten gewesen war. Tatsächlich blieben die Hürden für die Zuhörer hoch: Ohne negatives Testergebnis oder eine vollständige Impfung war eine Teilnahme nicht möglich. Das unfassbar schöne Sommerwetter tat sein Übriges dazu. Immerhin 16 Menschen nahmen es trotzdem auf sich und machten sich auf den Weg. Für meinen Vortrag hatte ich diesmal keine Powerpoint-Präsentation mitgebracht und keine digitale Technik, weil es davon genug gegeben hatte in den vergangenen acht Monaten. Dafür hatte ich die analoge Version meines Vortrags einmal grundlegend überarbeitet - und schon beim Betreten des Saals im Forum St. Peter merkte ich, dass ich mich dort in der genau passenden Umgebung befinden würde.



Meinen Vortrag vom 1. Juni kann sich jeder, der möchte, als Aufzeichnung aus dem Forum St. Peter auf Youtube ansehen - übrigens hat es sich um eine Hybridveranstaltung gehandelt, die parallel als Livestream gelaufen ist. Hier ist der direkte Link zum Youtube-Video.

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Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung) und bietet Podcasts rund um das Thema Trauer an (bitte hier klicken). Thomas Achenbach ist der Autor der Bücher "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut", 168 Seiten, Patmos-Verlag und "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise", 220 Seiten, Campus-Verlag. Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de

Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 

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Der Podcast von Thomas Achenbach: "Trauergeschichten - Menschgeschichten", Gespräche über Leben, Tod und Sterben, unter diesem Link

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