Osnabrück/Oldenburg - Es war der erste Vortrag zum Thema Männertrauer, den ich seit langer, langer Zeit endlich wieder in einem echten Saal und vor echtem Publikum halten durfte und der nicht ins Onlineformat verschoben werden musste, weil die Corona-Pandemie nichts anderes möglich machte - das war für mich Anlass genug, alle Powerpointfolien einfach wegzulassen, den ganzen Vortrag einmal komplett zu überarbeiten und nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Und, siehe da, sogar im Bereich der modernen Männerforschung hat die Coronakrise einiges an Neuigkeiten gebracht. Was genau - und wie passt das zum Thema Trauer? Seht selbst: Bei Youtube lässt sich der gesamte Vortrag nach wie vor ansehen.
Am 1. Juni 2021 war in ganz Oldenburg in Niedersachsen ein spürbares Aufatmen zu vernehmen. Das lag natürlich nicht daran, dass ich dort an diesem Tag für einen Vortrag zum Thema Männertrauer zu Gast war, sondern daran, dass alle Geschäfte, alle Restaurants, kurz: die gesamte Innenstadt nach vielen Monaten coronabedingter Schließung wieder geöffnet hatte und das bombige Sommerwetter die Menschen zum Bummeln, Flanieren und Genießen anlockte. Und diese neue Lebenslust und Leichtigkeit war überall deutlich zu spüren. Als wäre niemals etwas gewesen. Als ob der Spuk vorbei wäre. Auf dem Weg zum Forum St. Peter durch die belebte Innenstadt zu schlendern (ohne Maske!), war schon Vergnügen genug, aber dort dann einen Vortrag halten zu dürfen (in dem das Thema Maske und Männlichkeit übrigens ebenso eine Rolle spielt), habe ich ebenfalls als Geschenk erlebt - denn noch wenige Wochen zuvor war ich felsenfest davon ausgegangen, dass auch dieser Vortrag nicht würde stattfinden können.
Doch dann gab es wieder neue Regeln und schon war wieder möglich, was so lange verboten gewesen war. Tatsächlich blieben die Hürden für die Zuhörer hoch: Ohne negatives Testergebnis oder eine vollständige Impfung war eine Teilnahme nicht möglich. Das unfassbar schöne Sommerwetter tat sein Übriges dazu. Immerhin 16 Menschen nahmen es trotzdem auf sich und machten sich auf den Weg. Für meinen Vortrag hatte ich diesmal keine Powerpoint-Präsentation mitgebracht und keine digitale Technik, weil es davon genug gegeben hatte in den vergangenen acht Monaten. Dafür hatte ich die analoge Version meines Vortrags einmal grundlegend überarbeitet - und schon beim Betreten des Saals im Forum St. Peter merkte ich, dass ich mich dort in der genau passenden Umgebung befinden würde.
Meinen Vortrag vom 1. Juni kann sich jeder, der möchte, als Aufzeichnung aus dem Forum St. Peter auf Youtube ansehen - übrigens hat es sich um eine Hybridveranstaltung gehandelt, die parallel als Livestream gelaufen ist. Hier ist der direkte Link zum Youtube-Video.
Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link
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