Vor einigen Jahren hatte die Literatin ihren 25-jährigen Sohn Carl verloren. Er war nach der Einnahme von halluzinogenen Pilzen aus einem Fenster gesprungen. Aus dem vierten Stock. Die Einlieferung ins Krankenhaus, die bangen Stunden der Ungewissheit, sein Tod wenige Tage später, all das erleben wir in "Carls Buch" ganz unmittelbar aus der Perspektive seiner Mutter mit. Geschrieben in einer Mischung aus Tagebuchskizzen, literarischen Verdichtungen und teilweise Passagen in einem einzigen ungestoppten Bewusstseinsstrom ("stream of consciousness"), werden wir Zeuge dieses Prozesses.
Gebrochenes Herz - medizinisch attestiert
Gleichermaßen macht Aidt auf einer zweite Ebene zum Thema, wie unfähig die Sprache doch ist, diesem Schmerz einen adäquaten Ausdruck verleihen zu können.Marie Aidt wird im Verlauf ihres Prozesses das "Broken Heart Syndrome" attestiert, eine besonders schwere Form der Trauer und, wie alles im Kontext von Tod und Sterben, zwar vorübergehend, aber lange anhaltend und tief in die Seele schneidend.
"Mein Schmerz war zu groß..." - und doch ging es
Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link
-------------------------------------------------------------------------------------------