Mittwoch, 25. Oktober 2023

"Ich hatte so manchen ,Ach ja, genau' -Moment"... - was eine liebe Kollegin über mein Buch "Das ABC der Trauer - 77 Rituale und Impulse für Trauernde" zu sagen hat - eine Rezension meines Buches von Astrid Bechter-Boss aus Österreich: "Der hat Ahnung von dem, was er schreibt..."

Erfreut sich eines wachsenden Interesses: Mein neues Buch (alle Buchfotos: Thomas Achenbach)

Osnabrück - Knapp zwei Monate ist mein neues Buch, "Das ABC der Trauer - 77 Rituale und Impulse für Trauernde" jetzt auf dem Markt, da gibt es bereits die ersten Rezensionen. 

Eine Rezension hat meine liebe Kollegin Astrid Bechter-Boss aus Fußach in Österreich geschrieben und mir einfach zugeschickt, ich freue mich darüber, dass ich sie hier auch noch veröffentlichen darf. Hier ist ihr Text - verbunden mit einem herzlichen Dank, liebe Astrid:


Da weiß jemand, wie sich das anfühlt
- über das "ABC der Trauer" 

Von Astrid Bechter-Boss,
Krisen- und Trauerbegleiterin, Fußach in Österreich 

Ein Nachschlagewerk mit 77 Themen liegt hier in meinen Händen. Jedes Thema wird zuerst auf einfache und verständliche Art erklärt. Zusammenhänge werden erschlossen. Es war ein Gefühl des Verständnisses da. Da weiß jemand, wie sich das anfühlt. Der hat Ahnung von dem, was er schreibt. Doch das war noch nicht das Beste. Denn das Beste kommt zum Schluss. Am Ende jeden Themas finden sich Methoden, Rituale, Ideen,... die einfach umzusetzen sind.

Gut geeignet auch für die "Wenig-Leser"


Ich finde dieses Nachschlagwerkchen (es ist kein Brockhaus, sondern ein handliches Buch, das in jede Tasche passt) geeignet für trauernde Menschen, die Ideen für den Umgang mit der eigenen Trauer suchen. Menschen im Umfeld von trauernden Personen, Nachbarn, Freunde, Mitarbeitende, sind damit gut informiert und handlungsfähig. Und auch für Trauerbegleitende ist es hilfreich, auf der Suche nach Methoden und Ideen.


Astrid Bechter-Boss schrieb diese Rezension (Foto: privat).

Was ich besonders schön gelöst fand, waren die Anrede per Du, der Umgang mit dem Gendern und die sehr übersichtliche Einteilung. Kein Thema beansprucht mehr als eine Doppelseite. Und weil es als Nachschlagwerk und nicht als „Durchlese-Buch“ zu verstehen ist, ist es auch für "Wenig-Leser" geeignet.

Das Buch hat Hirnzellen neu aufgefrischt

Das ABC der Trauer von Thomas Achenbach hat das Rad nicht neu erfunden, sondern vieles wieder aus meinen Hirnzellen hervorgekitzelt und aufgeweckt. Ich hatte so manchen „ach ja, genau“ Moment. Und ich weiß, dass es für trauernde Menschen wie die Erfindung des Rades sein kann. Eine große Unterstützung. „Du bist bereits auf deinem Weg. Es ist nicht wichtig, irgendwo anzukommen. Aber es ist wichtig, die Reise bewusst zu gestalten. Ich freue mich, wenn ich dir dabei helfen kann. [...] Du hast ein Grundrecht auf deine Trauer. Egal, was es ist; egal, wie lange es dauert; egal, was die anderen dir sagen; [...] ich möchte dich ermutigen, auf deinem Weg zu bleiben“, heißt es in dem Buch. Ich korrigiere mich: 


Ich halte einen Reiseführer in den Händen, aus dem ich mir das aussuchen kann, was ich genau jetzt brauche und will. Danke dir, lieber Thomas Achenbach, ich konnte dich so oft beim Lesen sprechen hören. Es ist Dein Buch und es ist ein außerordentlich gelungenes Buch, Dein Buch....

Link: Bücher als Lebenshilfe die Literaturempfehlungen von Astrid Bechter-Boss finden sich auf Ihrer Website unter diesem Link


-------------------------------------------------------------------------------------------

Ebenfalls auf diesem Blog: Ein neuer Raum und neue Möglichkeiten - wo ich in Osnabrück jetzt Trauerbegleitung anbieten darf (weiterhin auch als Spaziergang)  

Ebenfalls auf diesem Blog: Trauer und Schuldgefühle gehören zusammen - warum sich so viele Menschen nach einem Verlust für selbst schuldig halten 

Ebenfalls auf diesem Blog: Die Kunden müssen die Bestatter bewegen - Plädoyer für eine moderne Bestattungskultur, Beispiele für zeitgemäße Rituale 

Ebenfalls auf diesem Blog: Macht es die Hinterbliebenen nicht noch trauriger, wenn wir sie auf ihren Verlust ansprechen? - Impulse bei großer Unsicherheit 

Ebenfalls auf diesem Blog: Weil Trauernde nicht die Konzentration für lange Texte haben und weil es manchmal kurze Erläuterungen sein müssen 

Ebenfalls auf diesem Blog: Das Trauer-Zitat des Monats - jeden Monat neue berührende Sätze aus Zeitunge, Zeitschriften oder der Literatur 

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum sich Trauernde förmlich zerrissen fühlen  - eine Einführung in das "Duale Prozessmodell der Trauer" und seine Fallstricke

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum sich ein Suizid viel öfter verhindern ließe als wir das glauben und warum es so wichtig ist, immer wieder darüber zu reden

-------------------------------------------------------------------------------------------

 

Montag, 23. Oktober 2023

Das Trauer-Zitat des Monats - #Oktober 2023 - bemerkenswerte Sätze über Trauer, Tod und Sterben aus Literatur, Interviews und Zeitschriften, Teil 10

(Foto: Thomas Achenbach)


"Wenn man stirbt, können selbst die unglücklichsten Erinnerungen eine Art zärtlicher Wehmut hervorrufen, als sei Freude nicht ausschließlich den guten Zeiten vorbehalten, sondern ziehen sich wie ein goldgewirkter Faden durch das ganze Leben." 
 

Cory Taylor, Sterben - eine Erfahrung

(Allegra-Verlag, Berlin, 2016, Seite 34)


-------------------------------------------------------------------------------------------

Das Trauerzitat des Vormonats: Bitte hier klicken 

-------------------------------------------------------------------------------------------

Samstag, 7. Oktober 2023

Ein Trauer-Fundstück, das mir besonders am Herzen liegt: Den Sarg vor der Bestattung im eigenen Garten aufbahren und warum das für den Trauerprozess so hilfreich sein kann - was in Österreich geht, sollte auch in Deutschland möglich gemacht werden (ist es?)

(Pressefoto: Lichtblick-Bestattungen, ccc)

Osnabrück/Wien - Je länger ich mich mit Trauerprozessen beschäftige und mit den seelischen Vorgängen, die der Umgang mit Tod und Sterben mit sich bringt, desto klarer wird mir: Erlaubt sollte alles sein, was den Menschen gut tut. Gerne auch etwas Unkonventionelles. Umso bemerkenswerter finde ich, welche besondere Dienstleistung ein österreichisches modernes Bestattungsinstitut kürzlich für einen Kunden erbracht hat: Die Aufbahrung des Sarges im eigenen Garten. Immer dem - richtigen und wichtigen - Motto folgend: Ein gelungener Abschied kann einen guten Start in eine gesunde Trauerarbeit bedeuten.  

Die Tage, in denen der Sarg im Garten der Familie stand, seien für alle Angehörigen eine wahre Lebensfeier gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bestattungsunternehmens Lichtblick aus Österreich (hier zu finden) - eines in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Unternehmens, dazu später mehr. Diese Zeit des Abschieds rund um den aufgebahrten Sarg habe den Angehörigen dabei geholfen, ihre Trauer zu verarbeiten und ihre Liebe für den Verstorbenen zu zeigen. Zeitvorgaben wie in einer Trauerhalle gab es dabei nicht, anders geartete Zugangsbeschränkungen auch nicht. Ein solches Konzept ermögliche es, den Abschied von einem geliebten Menschen in einer ruhigen und privaten Atmosphäre zu feiern, die für alle Beteiligten angenehm und tröstlich ist.

Die Aufbahrung des Sarges im eigenen Garten sei in Niederösterreich einfach umzusetzen und biete eine Alternative zu traditionellen Bestattungsformen, schreibt das Unternehmen weiter in seiner Mitteilung. Ein Vertrauensarzt müsse die Unbedenklichkeit bescheinigen und die Gemeinde könne danach die Aufbahrung genehmigen. 

Das Bestattungsunternehmen Lichtblick wurde 2017 von Jörg Bauer gegründet, der bereits 2007 das in Österreich und darüber hinaus sehr bekannte Trauerportal "Aspetos" ins Netz stellte. Im Jahre 2017 sei Lichtblick nach eigener Darstellung das erste Bestattungsunternehmen gewesen, das transparente Preisangaben auf seiner Website veröffentlichte. Bis heute seien viele Unternehmen diesem Beispiel gefolgt. 

Ein "Bestatterrebell", der die Branche aufmischt

Ebenfalls 2017 wurde Jörg Bauer erstmals in der Kronenzeitung als "Bestatterrebell" bezeichnet, weil er sich stets kritisch gegen geltende, teis unsinnige Bestimmungen stellte, dass Verstreuen der Asche einforderte und die hohen Preise der Friedhöfe in Wien monierte. "Unsere Philosophie ist es, die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen und ihre Trauerreise so persönlich und einzigartig wie möglich zu gestalten", wird der Geschäftsführer von Lichtblick in der Mitteilung zitiert.

Gut so. Ich persönlich kann es nur begrüßen, wenn Bestattungsunternehmen sich dieses Motto als Leitbild wählen und nicht die traditionellen, ausgelutschten Wege beschreiten, so wie es in Deutschland noch viel zu oft geschieht (siehe dazu auch meinen Blogbeitrag: "Die Kunden müssen die Bestatterbranche bewegen - was alles möglich ist, wenn Menschen das wollen", zu finden unter diesem Link). 

Quelle: Original-Pressemitteilung des Unternehmens, 2023, hier klicken.

----------------------------------------------------------------------------------------

Ein weiteres Trauerfundstück: Ein Trauerautomat auf dem Friedhof und was er den Trauernden zu bieten hat (bitte hier klicken, um zum Beitrag zu kommen).

----------------------------------------------------------------------------------------

Der Autor dieser Zeilen steht in Osnabrück und im Osnabrücker Land als Trauerbegleiter zur Verfügung. Thomas Achenbach ist zertifizierter Trauerbegleiter nach den Standards des BVT (Große Basisqualifikation). 
Thomas Achenbach ist der Autor dieser drei Bücher: 
-> NEU: "Das ABC der Trauer" (Patmos-Verlag, Herbst 2023)
-> "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise" (Campus-Verlag).
-> "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut" (Patmos-Verlag)

Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de

Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 


-------------------------------------------------------------------------------------------  

Ebenfalls auf diesem Blog: Trauer und Schuldgefühle gehören zusammen - warum sich so viele Trauernde nach dem Tod eines Menschen schuldig fühlen

Ebenfalls auf diesem Blog: Ein neuer Raum und neue Möglichkeiten - wo ich in Osnabrück jetzt Trauerbegleitung anbieten darf (weiterhin auch als Spaziergang

Ebenfalls auf diesem Blog: Macht es die Hinterbliebenen nicht noch trauriger, wenn wir sie auf ihren Verlust ansprechen? - Impulse bei großer Unsicherheit 

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum die Formulierung "Mein Beileid" immer noch das Beste ist, was Du einem Menschen mit einem Verlust sagen kannst

Ebenfalls auf diesem Blog: Was bedeutet "Personen auf der Fahrbahn", warum hört man das so oft - eine ganz persönliche These dazu, was dahintersteckt

Ebenfalls auf diesem Blog: Wie der Suizid der Mama das System einer Familie ins Wanken bringt, eindrucksvoll erzählt in einem sensiblen sehenswerten Film

------------------------------------------------------------------------------------------