Sonntag, 19. Juli 2020

Warum wir immer wieder über den Suizid reden sollten: Was kann ich tun, wenn jemand sich umbringen will und was kann ich für mich tun, wenn ein Mensch sich tatsächlich das Leben genommen hat? - Die wichtigsten Fakten und Fragen rund um das Thema Suizid

Osnabrück - Können wir mehr Suizide verhindern? Ja, ich glaube, wir könnten das. Wenn wir es schafften, dieses Thema aus der Tabuzone herauszuholen. Es ist Schwachsinn, ein Tabu aus diesem Thema zu machen! Jedes Jahr am 10. September ist der "Welttag der Suizidprävention". Für mich selbst ist das Thema Suizid jedoch an einem ganz anderen Tag sehr präsent: Genau an meinem Geburtstag, am 20. Juli, hat sich der Sänger Chester Bennington von der Rockband "Linkin Park" vor einigen Jahren das Leben genommen. Bennington ist für die Musikwelt und für Rockfans jetzt das, was Robert Enke für den Fußball ist: Eine Ikone, dessen Tat uns alle dazu anregen sollte, noch viel mehr über den Suizid zu reden, zu wissen und zu entdecken, um vielleicht weitere verhindern zu können. Anlass genug für ein paar wichtige Fakten über den Suizid - und einen persönlichen Herzenswunsch.

Bevor wir loslegen, das ist mir ganz wichtig: Wenn Du zu den Menschen gehörst, die trotz allem, was sie versucht haben, nicht verhindern konnten, dass sich ein Mensch das Leben genommen hat, dann kann ich total verstehen, dass Du Dich vielleicht in einer totalen Ausnahmesituation befindest. Ich könnte mir vorstellen, dass Du Dich mit enormen Schuldgefühlen und Vorwürfen herumplagst. Versuch Dir das Leben nicht ganz so schwer zu machen: Es ist fast immer die Krankheit (= die Depression, die Verzweiflung), die Menschen dazu bringt, sich das Leben zu nehmen. Und dieser Trieb, dieser Wunsch, kann so viel stärker sein als du es jemals sein konntest, das kann sein, das wird immer wieder so sein, trotz allem, was wir im Folgenden besprechen werden, leider, leider, leider! Und eines darfst Du mir glauben: Du bist nicht alleine. Es gibt so viele Menschen, denen es so geht wie Dir, frag alleine mal die Angehörigen um Suizid, die gibt es bestimmt auch in Deiner Region (wenn es Dir so gehen sollte, findest Du vielleicht in diesem Artikel oder in diesem Artikel auf meinen Blog Impulse für Dich...).

So oder so - ob Du zu denen gehörst, die es schon erleben mussten oder zu denen, denen es bislang erspart geblieben ist: Es gibt so viel Wichtiges zu wissen über das Thema Suizid. Für alle. Für uns als Gesellschaft. Darum soll es nun gehen (ebenfalls passend zum Thema: "In meinem Mann muss es unvorstellbar dunkel gewesen sein", eine junge Frau berichtet in meinem Podcast vom Suizid ihres Mannes)... 

Suizid ist keinesfalls ein Rand- oder Nischenthema


Das Wichtigste vorweg: Der Suizid kommt viel, viel, viel häufiger vor als man so denkt. Er ist nicht etwa ein Rand- und Nischenthema, sondern, schon rein statistisch gesehen, eine der allerhäufigsten Todesursachen - in Deutschland und in der ganzen Welt. Rund 9400 Menschen haben sich in Deutschland im Jahr 2018 "erfolgreich" das Leben genommen, ein hässliches Wort in diesem Zusammenhang, aber die Dunkelziffer der Versuche ist enorm hoch. Experten gehen davon aus, dass sich alle fünf Minuten jemand in Deutschland das Leben zu nehmen versucht. 


Mehr Tote durch Suizid als durch Unfälle


Die Zahlenangaben stammen vom Nationalen Suizidpräventionsprogramm, einem Netzwerk, in dem rund 90 Insititutionen zusammengeschlossen sind (sie finden sich auch bei der Initiative "Freunde für das Leben"). In Deutschland sterben damit genausoviele Menschen durch einen Suizid wie durch Verkehrsunfälle plus Drogenmissbrauch plus Gewaltakte plus Aids zusammengenommen, heißt es dort weiter. Auch in den verschiedensten Trauergruppen, die ich habe leiten und begleiten dürfen, war der Suizid immer wieder Thema. Eine Selbstanklage wie "Ich hätte es doch sehen müssen!" ist da keine Seltenheit.

(Alle Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: Thomas Achenbach)


Und doch halten sich, was das Thema Suizid angeht, immer noch allerlei Vermutungen und allerlei behauptete Fakten, die längst widerlegt sind und sich als falsch herausgestellt haben (Achtung: diese hier richten sich jetzt vor allem an die Menschen, die noch nicht erleben mussten, dass sich jemand das Leben genommen hat - weiter unten in diesem Text finden all jene Betroffenen auch Impulse und Anregungen für sich...!):  

Falsch ist: 
Ich darf einen Menschen auf keinen Fall darauf ansprechen, das birgt Gefahren

Falsch ist: 
Wer über einen Suizid redet, der wird sich automatisch auch das Leben nehmen

Falsch ist: 
Wenn ich jemanden auf meine Vermutung anspreche, treibe ich ihn in den Tod

Falsch ist: 
Wenn Du selbst dran denkst, es zu tun, gibt es für Dich keine Hilfe mehr (doch!)

Falsch ist: 
Wessen Depressionen so hart sind, dass er daran denkt, ist nicht behandelbar

Falsch ist: 
Wer an einen Suizid denkt, der will unbedingt sterben !

Falsch ist: 
Wer sich einen Suizid vorgenommen hat, ist nicht mehr davon abzubringen

Diesen letzten Satz möchte ich gerne noch einmal wiederholen, weil er mir so wichtig ist. "Falsch ist: Wer sich einen Suizid vorgenommen hat, ist nicht mehr davon abzubringen". Es gibt im Grunde zwei Sorten von Suizidwilligen: Diejenigen, die den Gedanken lange mit sich herumtragen, die ihren Suizid regelrecht planen - bei ihnen ist es zugegebenermaßen besonders schwer, sie davon abzubringen, auch wenn wir davon ausgehen, dass es die Krankheit ist (= Depression), die aus ihnen spricht, und nicht der Menschen dahinter. Und es gibt die Affekthandlungen, die aus einem akuten Anfall von Verzweiflung resultieren. 


Ängste, Verzweiflung, Kündigungen - und, und, und....


Deswegen kann es so wichtig sein, darüber zu reden.  Manchmal ist es alleine eine alles überflutende Verzweiflung, die einen Menschen dazu verleitet, mit dem Gedanken an einen Suizid zu liebäugeln, zum Beispiel der Verlust eines Arbeitsplatzes, der Verlust eines anderen Menschen, eine schwere Krankheit (oder die Angst davor) oder die Angst vor finanziellen Verlusten, beispielsweise. Gelegentlich kommen auch die Angst vor Einsamkeit oder der Verlust von Körperfunktionen als Motive vor. Meistens sind es jedoch Depressionen, die zu einem Suizid führen. Diese sind, ebenso wie temporäre Zustände einer großen Verzweiflung, durchaus behandelbar. Wenn...




Ja, wenn sie rechtzeitig erkannt werden und die richtigen Schritte eingeleitet werden können. Deswegen haben sich die Angehörigen um den Fußballer Robert Enke, der im November 2009 vor einen fahrenden Zug gesprungen ist, zur Aufgabe gemacht, mit der Robert-Enke-Stiftung über Depressionen aufzuklären und mögliche Behandlungsmethoden zu unterstützen. Und auch die Witwe von Chester Bennington, Talinda, macht immer wieder mit Aktionen auf das Thema aufmerksam - denn bei Chester Bennington war bekannt, dass er sein ganzes Leben lang an Depressionen gelitten hat. 


Theresa Enke: "Es wird immer wichtiger, darüber zu sprechen!"


Die Witwe von Robert Enke, seine Frau Theresa, sagt deswegen auch: „Für Menschen mit Depressionen und die Aufklärung über die Krankheit kämpfe ich jetzt schon seit über zehn Jahren. Es ist mein Eindruck, dass es immer wichtiger wird, über das Thema zu sprechen. Und diese Wichtigkeit erkennen mehr und mehr Menschen."


Robert Enke mit seiner Tochter Lara - sie starb im September 2006 mit zwei Jahren an einem Herzfehler, der Fußballer nahm sich 2009 sein Leben (Foto: Udo Wegner/Robert-Enke-Stiftung, mit freundlicher Genehmigung)

Ich bin mir aber auch bewusst, was ein solcher Satz wie "Wer sich einen Suizid vorgenommen hat, der ist vielleicht noch davon abzubringen" bei all jenen Angehörigen an zusätzlichem Schmerz auslösen kann, die einen Menschen durch Suizid verloren haben - und wer eine Ahnung davon haben möchte, wie heftig dieser Schmerz werden kann, dem sei der sehr sehenswerte Spielfilm "Der letzte schöne Tag" ans Herz gelegt (hier geht es zu meiner Rezension dieses Films). Eines der größten und immer wiederkehrenden Themen ist die Schuld. Aber das ist ein anderes, wenn auch sehr wichtiges, Thema, dem ich an anderer Stelle einen Beitrag auf diesem Blog gewidmet habe. Zurück zum Suizid.  

Jeder dritte Notarzteinsatz in Deutschland ist ein Suizid


Hier sind noch mehr wichtige Fakten zum Thema Suizid, über die wir reden sollten - und die uns zeigen, warum es so wichtig ist, dass bei diesem Thema ganz viele Menschen aufgeklärt sind und aufgeklärt bleiben über die Möglichkeiten: 

- Alle 53 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch durch einen Suizid
- Das sind jedoch nur jene, bei denen tatsächlich auch der Tod eingetreten ist
- Experten gehen davon aus, dass alle fünf Minuten jemand einen Suizid versucht
- Es gibt jedes Jahr rund 100000 Suizidversuche in Deutschland
- Nochmal, als Wort: Einhunderttausend, jedes Jahr.
- Jeder dritte Notarzteinsatz in Deutschland ist wegen eines Suizidversuchs nötig
- Es gibt bei uns jedes Jahr rund 800 so genannte Schienensuizide 
- Das sind mehr als 2 Schienensuizide pro Tag
- Nur 35 Prozent der von Depressionen Betroffenen suchen professionelle Hilfe

(All diese Fakten und mehr finden sich z. B. beim Bundesverband Verwaiste Eltern)

Oder anders gesagt: Es handelt sich nicht etwa um ein Tabuthema, sondern schlicht um beschissenen Alltag. Sterbensalltag, wenn Du so willst. Aber anders als bei Unfällen: Um ein Sterben, das hätte verhindert werden können. Und genau deswegen finde ich es so wichtig, den Fokus umzudrehen, ausnahmsweise einmal weg von der Trauer und der Betroffenheit - so wie es auch die Stiftungen rund um Teresa Enke und Talinda Bennington getan haben - und stattdessen die Frage zu beleuchten: Wie können wir erkennen, ob sich jemand das Leben nehmen möchte oder nicht? Was können wir dann tun?




Richtig ist: Ja, es gibt Anzeichen. Richtig ist aber auch: Sie sind nicht immer leicht zu erkennen. Und was das Gemeinste ist im Kontext von Suizid: Ganz oft werden die Menschen, die sich wirklich das Leben nehmen wollen, in den letzten Stunden oder Tagen vor ihrer Tat ganz ruhig und ganz gelassen. Weil sie jetzt genau wissen, dass sie es tun werden und wie und wann. Nur dass das nach außen hin einen ganz anderen Eindruck macht. Dann denken sich die sie begleitenden Menschen und Angehörigen, die sich vorher so große Sorgen gemacht haben: Ach, die Verzweiflung ist ja offenbar nicht mehr so groß, es ist ja vielleicht doch alles wieder in Ordnung... Und dann trifft es sie umso härter, wenn sie vom Tod erfahren müssen. Das ist brutal. Was aber wenigstens genauso gemein ist: 

Sich verantwortlich zu fühlen für andere ist Überforderung!


Man kann suizidgefährdeten Menschen tatsächlich nur dann helfen, wenn sie auch bereit sind, sich auf diese Hilfe einzulassen, es ist aber trotzdem enorm wichtig, es zu versuchen. Ganz wichtig ist jedenfalls, die Menschen darauf anzusprechen und ihnen zu vermitteln, dass es viele Anlaufstellen und Telefonhotlines gibt, die für Suizidwillige zum Gespräch bereitstehen können, mit Menschen, die speziell dafür geschult worden sind und die das auch schon öfter gemacht haben (Telefon 0800/111-0-111  oder Telefon 0800/111-0-222, beide sind aus dem Festnetz kostenlos!) und dass es viele andere Möglichkeiten gibt, sich professionell helfen zu lassen. Auch in der Akutsituation, übrigens. 

Es gibt Warnsignale, aber wie erkennen wir sie?


Die Warnsignale sind allerdings nicht immer als solche zu erkennen, sie zeigen sich nicht so eindeutig, wie sie sich lesen. Zu den Signalen könnten, aber müssen auch nicht, diese folgenden gehören: 

- Sozialer Rückzug vor Freunden, Familie, Kollegen, das Vermeiden von Kontakt
- Aggressives Verhalten, gesteigerte Wut oder Impulslosigkeit ("männliche Depression")
- Gesteigerter Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol, Drogen, Zigaretten etc.
- Leichte Reizbarkeit
- Erhöhte/ständige Müdigkeit oder das Gegenteil davon: Rastlosigkeit, Hyperaktivität 
- Ein allgemeiner Interessenverlust an geschätzten Gegenständen/Gewohnheiten etc.
- Stark veränderte Essens-/Schlaf- oder Alltagsgewohnheiten
- Die betroffene Person macht einen "dumpfen" Eindruck, wirkt teilnahmslos/er
- Die allgemeinen Leistungen in Beruf, Schule oder im Alltag werden schlechter 
- Humor, Empathie und die allgemeine Lebenslust scheinen abgesunken zu sein
- Entscheidungen zu treffen fällt der betroffenen Person schwerer
- Es gibt Äußerungen, die auf Gefühle von Wertlosigkeit/Hoffnungslosigkeit hindeuten
- Es hat zuvor eine Trennung gegeben, die den Betroffenen stark mitgenommen hat
- Wenn jemand anfängt, auffallend viel Tabletten oder andere Medikamente zu kaufen
- Massivstes Alarmzeichen: Wenn jemand von einem Plan spricht, wie er es tun will

Und übrigens, wie ich es für mein Buch "Männer trauern anders" recherchiert habe: 75 % der Menschen, deren Suizidversuch tatsächlich mit dem Tod endet, sind männlich.

Aber was kann man dann tun? 

Das Wichtigste ist, erstens, dass Du den Menschen davon erzählst, dass es Hilfe gibt, auch wenn sie darauf eigentlich immer ablehnend reagieren. Das gehört dazu, das macht nichts, bleib trotzdem dran, erwarte keine Wunder, aber versuch trotzdem Zuversicht zu vermitteln. Erzähl diesen Menschen, dass es professionelle Hotlines gibt, betrieben von Menschen, die genau dafür ausgebildet worden sind, mit Menschen zu sprechen, die sich das Leben nehmen wollen. Das Zweitwichtigste ist aber auch, dass Du Du für Dich selbst und für Deinen inneren Schutz sorgst - sich plötzlich in einer Situation zu befinden, in der man sich für das Leben eines anderen Menschen (quasi) verantwortlich fühlen muss, ist eine massive Überforderung. Das fühlt sich scheiße an. Je besschissener, desto mehr Hilfe könntest Du (später) selbst in Anspruch nehmen, auch dafür gibt es Angebote. 


Und ebenfalls ganz wichtig, drittens: Wenn Du das Gefühl hast, es ist wirklich eine Gefahr im Verzug, eine aktuelle und akute, dann kannst Du jederzeit einfach die 112 anrufen! Das geht von jedem Handy, in der Regel auch ohne Karte. Oder Du bringst den betroffenen Menschen selbst zu einem Arzt oder in ein psychiatrisch/psychologisches Krankenhaus, das ist dort absolut nicht ungewöhnlich und man wird Euch dort helfen können. 

Hättest also Chester Benningtons Suizid verhindert werden können? Oder: Hättest Du den Suizid, den Du vielleicht erleben musstest, irgendwie verhindern können? Sagen wir es mal so: Selbst wenn es vielleicht sogar eine Chance dafür gegeben hätte, wäre sie klein gewesen, sehr klein, und hätte rechtzeitig erkannt werden müssen. Im Rückblick ist das immer sehr viel leichter. Aber bleiben wir einmal bei Chester Bennington: Wenn wir heute seine Songtexte lesen, all diese wütenden, gleichsam anklagenden wie in sich gekehrten Texte, die Tausende von Fans mit ihm gemeinsam rausgebrüllt haben bei jedem Konzert, Texte, die so voller Verzweiflung sind und voller Wut - ja, dann hätten wir das vielleicht schon eher erkennen können. Wir alle, irgendwie. Ganz besonders bei einem seiner letzten Lieder: One More Light.

"One More Light" ist auch einem Suizidianten gewidmet


Veröffentlicht am 19. Mai 2017, kam das gleichnamige Album von Linkin Park genau einen Tag nach dem Suizid eines ebenfalls sehr berühmten Sängers auf den Markt, nämlich Chris Cornell von Soundgarden. Der wiederum war einer der besten Freunde Chester Benningtons, der unter dem Tod seines Freundes massiv gelitten hat. Bei einem Auftritt für die TV-Show "Jimmy Kimmel" ist zu erleben, wie Linkin Park dieses Lied, "One More Light", singen und es zu Beginn dem frisch gestorbenen Chris Cornell widmen - kurz vor Ende des Songs bricht Chester Bennington die Stimme, aber er fängt sich gerade noch rechtzeitig und macht weiter. In dem Lied, einer hymnischen Pop-Ballade, die zu Herzen gehen kann, heißt es, ins Deutsche übersetzt: "Wer macht sich schon was draus, wenn ein weiteres Licht ausgeht, in diesem riesigen Himmel voller Millionen Sterne?" Und später dann: "Ich mache mir was draus!" (Who cares if one more light goes out, in a sky of a million stars... - well, i do...).

Nur zwei Monate später nahm Chester Bennington sich das Leben. Genauso wie es sein bester Freund getan hatte: Indem er sich erhängte. Seiner eigenen Liedzeile hat er nicht mehr glauben können. Die Botschaft, dass das Verlöschen dieses Lichts, seines Lebenslichts, irgendjemandem etwas bedeuten könnte, hat ihn seelisch nicht mehr erreichen können. Aber es bedeutete den Menschen etwas. Und nicht bloß einem. 

Sondern tausenden.

Jedes Jahr am 20. Juli: Chester Benningtons Todestag. Mein Geburtstag. Und mein Herzenswunsch an alle: Redet darüber, redet darüber.

Redet darüber.

Wichtig: Wer tatsächlich an einen Suizid denkt und diese Gedanken nicht loswird, findet kostenlose und anonyme Hilfe z.B. bei der Telefonseelsorge unter 0800/1110111 - oder als E-Mail-Beratung über die Internetseite www.telefonseelsorge.de

Mehr Informationen: Was der Suizid eines Menschen alles mit den Hinterbliebenen machen kann, dazu findest Du sieben Impulse in einem weiteren Artikel auf meinem Blog - Thema: Trauer und Gefühle nach einem Suizid.

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Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung) und bietet Podcasts rund um das Thema Trauer an (bitte hier klicken). Thomas Achenbach ist der Autor der Bücher "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut", 168 Seiten, Patmos-Verlag und "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise", 220 Seiten, Campus-Verlag. Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de

Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 

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Im Trauergeschichten-Podcast zum Hören: "Darf ich das - ist das normal?" - was sich Trauernde so alles fragen und was es darauf für Antworten gibt  

Ebenfalls auf diesem Blog: Trauer und Schuldgefühle gehören zusammen - warum sich so viele Trauernde nach dem Tod eines Menschen schuldig fühlen

Ebenfalls auf diesem Blog: Wie uns die Trauer vor Aufgaben stellt und was das für den Trauerprozess bedeuten kann - über die "Aufgaben der Trauer"

Ebenfalls auf diesem Blog: Entrümpeln, Ausmisten und Aufräumen nach dem Tod eines Menschen - was mache ich damit und warum ist das so hart?

Ebenfalls auf diesem Blog: Der Trick mit der Selbstwirksamkeit - wie wir uns selbst gut in seelischen Krisen helfen können: psychologische Tipps

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum sich Trauernde förmlich zerrissen fühlen  - eine Einführung in das "Duale Prozessmodell der Trauer" und seine Fallstricke

Ebenfalls auf diesem Blog: Was muss ich machen, wenn ich wegen Trauer krankgeschrieben werden möchte? Geht das überhaupt und wenn ja, wie denn?

Ebenfalls auf diesem Blog: Warum sich ein Suizid viel öfter verhindern ließe als wir das glauben und warum es so wichtig ist, immer wieder darüber zu reden

Ebenfalls auf diesem Blog: Tipps zum Umgang mit Trauernden und Trauer - was Menschen in einer Verlustkrise hilft, was man Trauernden sagen kann 

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1 Kommentar:

  1. Danke für diesen tollen Artikel - mit so viel Feingefühl und Hintergrundwissen! LG Magreth

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