Blanko-Notizbücher - ohne die geht es nicht.... (Alle Fotos: Thomas Achenbach) |
Ich will ganz ehrlich sein: Am Anfang kam ich mir reichlich bescheuert vor, als ich damit begann, ein „Glückstagebuch“ oder „Erfolgstagebuch” anzulegen. Tagebuch zu führen, das hatte ich durchaus schon mal ausprobiert, aber es hatte mich doch immer irgendwie befremdet oder mir sehr wenig gebracht. Und dann als Über-30-Jähriger mit einer ganz besonderen Sorte Tagebuch anzufangen... – ganz schön Eso, irgendwie. Andererseits hatte ich auch noch die deutlichen Worte der Persönlichkeitstrainerin und Managementberaterin im Kopf, mit der ich damals einen Vortrag organisiert hatte: Man solle sich am Ende eines jeden Tages wenigstens drei Dinge notieren, die positiv gewesen sind. Um den Fokus auf das Gute im Leben zu richten. Denn: „Beachtung bringt Verstärkung.“
Das andere ist mein "Superbuch". Ja, zugegeben, das klingt auch erstmal bizarr und esoterisch. Ist aber ganz einfach: Viele Jahre lang habe ich alles das, was mir gerade irgendwie im Kopf herumgespukt ist, auf den nächstverfügbaren Notizzettel oder auf einen gelben Post It geschrieben. Dazu kamen noch allerlei To-Do-Listen und Schmierzettel. Mit dem Resultat, dass ich irgendwann eine wilde und bei jedem Lüften durch die Gegend flatternde Sammlung an Minizetteln und Klebezetteln irgendwo herumliegen hatte, was erstens ziemlich schrecklich aussah und zweitens auch nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis gebracht hatte (also: sich tatsächlich an etwas zu erinnern). Und je komplexer mein Leben so wurde, desto ausufernder wurde auch dieser Zettelberg. Ich bin tatsächlich erst sehr spät in meinem Leben und durch einen Blogbeitrag in "Frau Momos Minimalismus" auf die Methode mit dem Superbuch gestoßen. Die Idee ist eigentlich total simpel: Da kommt einfach alles rein. Alles. All die Zettelcheninhalte, Gedanken, Notizen, To Dos, Einkaufslisten, alles. Und wie Frau Momo so schön schreibt: Alles ganz unabhängig von geladenen Akkus. So begleiten mich zwei Notizbücher durch meinen Alltag: Mein Trainingsbuch und mein Superbuch. Und es kommen noch mehr dazu.
Denn es gibt noch Notizbücher mit zielgerichteten Notizen, also projektbezogene Bücher, wo ich alles, was das Projekt braucht, versammelt finde. Also: Jede Menge Leben und jede Menge Pläne und jede Menge Gutes ist da versammelt zwischen diesen Buchdeckeln. Und dennoch ist es immer wieder ein schönes Gefühl, ein neues, leeres Notizbuch in den Händen zu halten, aufzuschlagen und mit den ersten Zeilen zu beginnen. Das hat so etwas von: Das Leben geht weiter, ein neues Kapitel fängt an... Jedes Mal ein kleines Ritual der Erneuerung, der Fortsetzung und der weiteren Bereicherung (dafür, dass ich -Ung-Wörter eigentlich nicht ausstehen kann, waren das jetzt eine ganze Menge davon). Und damit ist ist auch das irgendwie "auch Hoffnungsvoll und Seelenschwer". So wie diese Aktion hier.
Denn der Bundesverband Trauerbegleitung (BVT) - in dem ich ebenfalls Mitglied bin - feiert seinen zehnten Geburtstag in Form einer kreativen Mitmachaktion, zu der noch bis zum Ende des Jahres alle, die Lust haben, zur Teilnahme aufgerufen sind. Auch ohne jeden Bezug zum Thema. Wobei es interessant sein kann, sich den BVT einmal näher anzugucken. Gegründet mit dem Ziel, der Ausbildung zum Trauerbegleiter in Deutschland einen einheitlichen Lehrplan und ein einheitliches Zertifikat verschaffen zu können, versteht sich der Verband inzwischen als Sprachrohr und Interessenvertretung für alle Menschen in einer Trauer- und Verlustkrise. Sie sind es auch, die sich zur Teilnahme an der Aktion eingeladen fühlen sollen (alle Infos gibt es unter diesem Link). Immer unter der Fragestellung: Was sind Kraftquellen, Stolpersteine, was trägt mich in meiner Achtsamkeit, was ist hilfreich für meine Selbstfürsorge? Was bringt Wut in den Bauch, was streichelt meine Seele?
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Infos zur Aktion "Hoffnungsvoll und Seelenschwer" gibt es auf der BVT-Website....
Erster Beitrag zur Fotoaktion (Januar): Warum auch meine alten ausgelatschten Chucks eine Kraftquelle für mich sind
Zweiter Beitrag zur Fotoaktion (Februar): Kraftquelle Waldeswillen - wie sich ein alter und gestürzter Baum einfach nicht unterkriegen lässt und warum das so gut tut
Dritter Beitrag zur Fotoaktion (März): Kraftquelle Kulturerlebnisse - wie sich mein Leben mit allen Tiefern und Höhen auch in Eintrittskarten abbilden lässt
Vierter Beitrag zur Fotoaktion (April): Kraftquellen Fotografie, Kreativität & Gestaltung: Wie das Fotografieren mir den Zen-Buddhismus näherbringt
Fünfter Beitrag zur Fotoaktion (Mai): Warum blühende Kastanien für mich zu einem Symbol dafür geworden sind, dass sich Krisen auch überstehen lassen
Sechster Beitrag zur Fotoaktion (Juni): Die alte Teekanne meiner Oma als ein Symbol für die Beständigkeit von Geteiltem im Leben - und für erlebtes Leiden
Siebter Beitrag zur Fotoaktion (Juli): Kindheit, die erste Heimat auf dieser Welt - so voller Mysterien und doch so zerbrechlich - von der Wirkmacht der ersten Jahre
Achter Beitrag zur Fotoaktion (August): Eintauchen in andere Welten durch Rock-LPs und ihre Plattencover - wie mir die Vermischung zweier Künste durch die Zeit half
Neunter Beitrag zur Fotoaktion (September): Standfest, sicher und ausgesetzt - warum die Bäume auf einem Osnabrücker Berg einen so hohen Symbolwert haben
Zehnter Beitrag zur Fotoaktion (Herbst, die erste): Warum eine fundierte Ausbildung für einen Trauerbegleiter so wichtig ist und warum in meiner Schlümpfe eine Rolle spielen
Elfter Beitrag zur Fotoaktion (Herbst, die zweite): Ein ganzes Leben unter bunten Buchdeckeln - Warum Blanko-Notizbücher eine Kraftquelle sein können
Erster Beitrag zur Fotoaktion (Januar): Warum auch meine alten ausgelatschten Chucks eine Kraftquelle für mich sind
Zweiter Beitrag zur Fotoaktion (Februar): Kraftquelle Waldeswillen - wie sich ein alter und gestürzter Baum einfach nicht unterkriegen lässt und warum das so gut tut
Dritter Beitrag zur Fotoaktion (März): Kraftquelle Kulturerlebnisse - wie sich mein Leben mit allen Tiefern und Höhen auch in Eintrittskarten abbilden lässt
Vierter Beitrag zur Fotoaktion (April): Kraftquellen Fotografie, Kreativität & Gestaltung: Wie das Fotografieren mir den Zen-Buddhismus näherbringt
Fünfter Beitrag zur Fotoaktion (Mai): Warum blühende Kastanien für mich zu einem Symbol dafür geworden sind, dass sich Krisen auch überstehen lassen
Sechster Beitrag zur Fotoaktion (Juni): Die alte Teekanne meiner Oma als ein Symbol für die Beständigkeit von Geteiltem im Leben - und für erlebtes Leiden
Siebter Beitrag zur Fotoaktion (Juli): Kindheit, die erste Heimat auf dieser Welt - so voller Mysterien und doch so zerbrechlich - von der Wirkmacht der ersten Jahre
Achter Beitrag zur Fotoaktion (August): Eintauchen in andere Welten durch Rock-LPs und ihre Plattencover - wie mir die Vermischung zweier Künste durch die Zeit half
Neunter Beitrag zur Fotoaktion (September): Standfest, sicher und ausgesetzt - warum die Bäume auf einem Osnabrücker Berg einen so hohen Symbolwert haben
Zehnter Beitrag zur Fotoaktion (Herbst, die erste): Warum eine fundierte Ausbildung für einen Trauerbegleiter so wichtig ist und warum in meiner Schlümpfe eine Rolle spielen
Elfter Beitrag zur Fotoaktion (Herbst, die zweite): Ein ganzes Leben unter bunten Buchdeckeln - Warum Blanko-Notizbücher eine Kraftquelle sein können
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung). Er hält auch Vorträge zum Thema Trauer und Umgang mit Trauernden. Mehr Infos gibt es hier.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ebenfalls auf diesem Blog: Die merkwürdige Beständigkeit der Dinge - warum das Wegwerfen von Sachen für Menschen in einer Trauerkrise erstmal nicht möglich ist
Ebenfalls auf diesem Blog: Eine der schwierigsten Aufgaben in einem Trauerprozess - überhaupt begreifen zu können, was da geschehen ist - was das so schwer macht
Ebenfalls auf diesem Blog: Der Fluch der Tapferkeit - warum es Menschen in der modernen Gesellschaft so schwer fällt Trauer als etwas Normales anzuerkennen
Ebenfalls auf diesem Blog: Eine der schwierigsten Aufgaben in einem Trauerprozess - überhaupt begreifen zu können, was da geschehen ist - was das so schwer macht
Ebenfalls auf diesem Blog: Der Fluch der Tapferkeit - warum es Menschen in der modernen Gesellschaft so schwer fällt Trauer als etwas Normales anzuerkennen
Ebenfalls auf diesem Blog: Wer Öffentlichkeit will, muss sie selbst herstellen - Praxis-Tipps für gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Hospiz-, Trauer & Palliativinitiativen
Ebenfalls auf diesem Blog: Wenn Töne und Texte die Seele ins Schwingen bringen, Teil #01: Serie über Trauer und Musik - die besten Songs und Alben über Trauer und Tod
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen