Donnerstag, 13. Juni 2019

Fotoprojekt: Wie lässt sich das Thema der Endlichkeit des Lebens in eigenen Fotos symbolisieren? Wie mich die Initiative des "Memento-Tags" zu einem eigenen kreativen Projekt angeregt hat....

Osnabrück/Sundern - Wie lässt sich die Fülle des Lebens einerseits, aber seine Vergänglichkeit andererseits - und wir als Personen so mittendrin zwischen diesen beiden Polen - in Form eines Fotos umsetzen? Das fand ich mal eine spannende Aufgabe. Und für eine spannende neue Aufgabe wurde es mal wieder höchste Zeit. Oder auf Neudeutsch gesagt: Für eine "Challenge"!? Nachdem mich im vergangenen Jahr das Fotoprojekt "Hoffnungsvoll und seelenschwer" des Bundesverbands Trauerbegleitung zu einer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit allerlei Themen und Fragen des Lebens inspiriert hatte, war es diesmal die Initiative "Memento-Tag", die den Anstoß gab. Wobei ich deren Ideen wirklich ganz charmant finde... Aber der Reihe nach.

Es geschah auf der Messe "Leben und Tod" in Bremen, das mir eine freundliche Dame eine Postkarte in die Hand drückte und mich auf den "Memento-Tag" aufmerksam machte. Dieser soll jeweils am 8. 8. eines Jahres stattfinden und soll, der Philosophie des "Memento Mori" folgend (Bedenke, dass Du sterblich bist), die Menschen an ihre eigene Vergänglichkeit erinnern. Also: An ihren eigenen Tod, der ja unweigerlich einmal folgen wird. Vorbild dafür ist der australische "Dying To Know Day", der bereits seit 2013 einmal im Jahr begangen wird. Wobei die Zahl Acht hier als aufrecht stehendes Symbol der Unendlichkeit zu verstehen ist und der Tag nicht nur als Impulsgeber dienen soll für ein Nachdenken über das eigene Leben, sondern auch für allerlei Aktionen. 

(Alle Fotos: Thomas Achenbach)

"Meiner Meinung nach ist es an der Zeit, Themen wie Endlichkeit, Tod, Sterben und Trauer wieder etwas mehr ins gesellschaftliche Bewusstein zu holen", hatte die im Sauerland arbeitende Trauerbegleiterin Iris Willecke in einem Facebook-Post dazu geschrieben. "Den Tag können dann unterschiedlichste Gruppen, Organisationen, Dienstleister, … für eigene Aktionen rund um die Themen Sterben, Tod und Trauer nutzen, ähnlich also wie z.B. beim ,Tag des Friedhofs' oder dem ,Tag der Kinderhospizarbeit'..." In einer Pressemitteilung über ihr Projekt sagt die Initiative außerdem: "Gedanken an den Tod und das Sterben werden in unserer Gesellschaft oft verdrängt. Wir reden zu wenig über unsere Wünsche, Ängste und Sorgen in Hinblick auf das Lebensende."


Die Initiative ist schon recht weit mit ihren Vorbereitungen: So gibt es schon ein eigenes Logo, einen Instagram-Account, eine eigene Website und die auf der Messe verteilte Postkarte. Nur an geeigneten Fotos und Bildmotiven, so schrieb es mir Iris Willecke persönlich, mangele es derzeit noch. Das war dann das Stichwort, das bei mir etwas angetriggert hatte. Fotos, die Vergänglichkeit symbolisieren, aber auch Fülle... Gute Aufgabe, eigentlich, zumal ich hier ja schon einmal eine Art Loblied auf die Fotografie als Hobby gesungen habe.



Was bräuchte man wohl dafür? Wie könnte das aussehen? Mir hat das irgendwie keine Ruhe gelassen. Also rasch ein bisschen Material ausgesucht und dann ran an die Arbeit. Wie passend, dass gerade bei uns im Garten die Rosen blühten - und zum Teil schon verblüht waren. So sind dann die hier gezeigten Aufnahmen entstanden. Aber: Richtig gut kommen die Fotos jetzt vor allem mit den zusätzlichen Impulsfragen, mit denen sie die Initiative Memento-Tag in ihren Downloadbereich gestellt hat, zu finden unter diesem Link....   


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Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung) und bietet Podcasts rund um das Thema Trauer an (bitte hier klicken). Thomas Achenbach ist der Autor des Buches "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut", 168 Seiten, Patmos-Verlag, 17 Euro, erschienen im März 2019. Mehr Infos gibt es hier.

Alle aktuellen Termine, Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare etc. mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link 

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