Immer mehr Angebote gibt es jetzt in Deutschland, die trauernde Männer in den Blick nehmen und ihnen entgegenkommen. Darüber freue ich mich ganz besonders. Aktuell neu dazugekommen sind Gießen und Bonn.
So berichtete die Gießener Zeitung in ihrem Lokalteil am 28. 12. 2022 über den Trauerbegleiter Helmut Stanzel. Der 67-Jährige, der 2015 selbst seine Frau verloren hatte, sei eine Besonderheit, weil Männer in der Trauerarbeit generell eine Seltenheit seien. Helmut Stanzel selbst wird mit dem Satz zitiert: "Männer sind oft unsicher und hilfsbedürftiger bei emotionalen Themen". Deswegen bietet der Trauerbegleiter Einzelgespräche speziell für Männer an (Weitere Infos über info@hospiz-verein-giessen.de, hier geht es zur Onlinefassung des Artikels). Es gibt noch ein zweites neues Angebot.
Keine Einzelgespräche, aber eine Wandergruppe für trauernde Männer, darum geht es in einem Artikel aus dem Bonner Generalanzeiger, der mir als Ausschnitt vorliegt. Der Text stammt aus Januar 2023 und berichtet über die Hospizinitiative "unter dem Kreuzberg" bei Bonn. Zitiert wird der Initiator Gerhard Kleefuß mit den Worten: "Männer tun sich oftmals schwer damit, Gefühle zu zeigen, und öffnen sich nur selten anderen gegenüber". Deswegen startet die Initiative am Samstag, 14. Januar 2023, mit einer neuen Wandergruppe (keine Onlinefassung des Artikels auffindbar, Infos über info@hospizinitiative-kreuzberg-bonn.de).
Sogar das Fernsehen berichtet über Männertrauer
Noch vor einer Woche hatte ich hier bereits auf einen Fernsehbeitrag hingewiesen, der über die vielfältigen Männerangebote des ambulanten Hospizdienstes am Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen im Ruhrgebiet berichtet und ebenfalls zeigt, wie gut diese angenommen sind. Auch hier wird gemeinsam gekocht, gewandert (per Fahrrad) und viel mehr - der Beitrag findet sich noch in der RTL-Mediathek.
(Foto: Thomas Achenbach) |
Es bestätigt sich immer wieder und allerorten: Wandergruppen und Kochgruppen, das sind nach wie vor die Klassiker, die richtig gut angenommen werden, wenn es um Angebote für trauernde Männer geht. All diese Angebote sowie die oben angeführten Zitate sind mir eine wohltuende Bestätigung darin, dass es eben weiterhin eine Generation von Männern gibt, die jenem Bild entsprechen, wie ich es beim Schreiben meines Buches "Männer trauern anders" im Kopf hatte. Auch wenn sich derzeit ganz viel tut in unserer Gesellschaft, auch wenn die jungen Generationen ganz anders ticken, ist es weiterhin wichtig, diese "klassischen Männer der Marke Kriegskinder und Kriegsenkel" nicht aus dem Blick zu verlieren.
Ein herzliches Danke meinerseits an all die ehrenamtlichen Initiatoren und Helfer.
Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link
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