Es geht um das Thema "Trauer und Verluste am Arbeitsplatz" und um eine bemerkenswerte Initiative zugunsten von Angestellten und Mitarbeitern, die im gesamten deutschsprachigen Raum - vielleicht sogar europaweit, aber das ist schwer zu recherchieren - bislang einmalig sein dürfte...:
Wenn einen die Trauer umfängt, kann das beklemmend sein - auch und gerade am Arbeitsplatz (Fotos: Thomas Achenbach) |
Denn das Landratsamt im bayerischen Ebersberg in der Nähe von München ist die erste Einrichtung überhaupt, die eine Betriebsvereinbarung zu diesen Themen eingeführt hat (dort heißt es: Dienstvereinbarung). Das darf man als wichtigen Meilenstein in Sachen Trauer am Arbeitsplatz bewerten. Und ganz sicher hat auch das Landratsamt in der aktuellen Krise rund um das Coronavirus - wie alle - ganz andere Sorgen und Nöte. Doch wird sich die Lage in einem solchen Amt eher wieder entspannen als in einem von zusätzlichen finanziellen Sorgen gebeutelten Unternehmen, sprich, auch die neue Dienstvereinbarung wird dort rascher wieder eine Rolle spielen können als andernorts. Zumal es zu dieser Dienstvereinbarung gehört, als Mitarbeiter eine Ansprechpartnerin bei allerlei Sorgen und Nöten rund um Verluste konsultieren zu können. Und Verluste könnte es als Folge der Krise ja leider überall geben.
Ansprechpartnerin bei allen Themen rund um Verluste
Jutta Hommelsen ist im Landratsamt Ebersberg als Leiterin des Zentralen Sozialdiensts beschäftigt - und jetzt ist sie dort zusätzlich als Trauervertrauensperson installiert und ansprechbar zu allen Themen rund um Trauer und Verlust. Sie war es auch, die den Anstoß gegeben hatte und beim Formulieren und Gestalten der Dienstvereinbarung mitgewirkt hatte. Schon im Februar habe ich mit Jutta Hommelsen, die ich persönlich schon über andere Netzwerke in Sachen Trauer kennenlernen durfte, ein Interview für meinen Podcast aufnehmen dürfen, in dem sie von dieser neuen Dienstvereinbarung und dem Weg dorthin berichten konnte (hier klicken, um direkt zum Interview zu kommen)... Aber wie funktioniert genau sie, diese erste deutsche Betriebsvereinbarung zum Thema Trauer und Verlust?
Über das und mehr unterhalten wir uns in dieser Episode meines Podcasts - der inzwischen übrigens schon seinen ersten Geburtstag feiern konnte, weil er bereits seit über einem Jahr existiert (es ist also eben kein krisengeschaffenes neues Podcastangebot).... und hier ist zum Geburtstag eine ganz persönliche "Top-3"-Auswahl meiner drei bisherigen Lieblingsfolgen aus meinem Podcast...:
Platz 3 - Zwei kurze Lesungen - aus dem Buch "Letzte Lieder" von Stefan Weiller und aus meinem Buch "Männer trauern anders..." - bitte hier klicken
Platz 2 - Trauer am Arbeitsplatz & ein bahnbrechender Schritt - warum in Bayern Unternehmensgeschichte geschrieben wird, ein Interview - bitte hier klicken
Platz 1 - Mein Gespräch mit dem bekannten Buchautoren Pierre Stutz über Trauer allgemein und über Trauer und Spiritualität - bitte hier klicken.
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Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung) und bietet Podcasts rund um das Thema Trauer an (bitte hier klicken). Thomas Achenbach ist der Autor der Bücher "Männer trauern anders - was ihnen hilft und gut tut", 168 Seiten, Patmos-Verlag und "Mitarbeiter in Ausnahmesituationen - Trauer, Pflege, Krise", 220 Seiten, Campus-Verlag. Mehr Infos auf www.thomasachenbach.de.
Lesungen, Vorträge, Workshops, Seminare, Trauergruppen und mehr: Alle aktuellen Termine mit Thomas Achenbach finden sich unter diesem Link
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