Sonntag, 10. September 2017

Buchverlosung für Angehörige oder Freunde nach einem Suizid: Ich verlose 3 x "Ich konnte nichts für Dich tun" von Eva Terhorst (zum Welttag der Suizidprävention 2017) - Beitrag zur Bloggerparade der Telefonseelsorge

Osnabrück/Berlin – Zum Welttag der Suizidprävention (jedes Jahr am 10. 9.) habe ich nicht nur ein neues Gespräch mit der Trauerbegleiterin Eva Terhorst auf diesem Blog veröffentlicht, sondern ich verlose heute auch drei Mal das Buch "Ich konnte nichts für Dich tun", in dem sich die Berliner Autorin und Trauerbegleiterin Eva Terhorst an die Angehörigen nach einem Suizid wendet... Und wer jetzt aufmerksam gelesen hat, dem steht vielleicht ein Fragezeichen über der Stirn. Wieso sollte es ausgerechnet an jenem Tag, an dem es darum geht, Suizide zu verhindern, um ein Buch gehen, das sich an die Menschen richtet, die eben das haben erleiden müssen - so einen Verlust? 

In Deutschland sterben mehr als doppelt so viele Menschen durch einen Suizid als durch einen Verkehrsunfall. Etwa alle 53 Minuten nimmt sich ein Mensch in Deutschland das Leben. Er mordet sich übrigens nicht, sondern "suizidiert" sich, diese Unterscheidung ist den Angehörigen ganz wichtig, weil Mord immer etwas mit Niedertracht und Besitzsucht zu tun hat. Rechnet man das hoch, macht das über 100000 Menschen im Jahr. Suizid ist, in einer bestimmten Vergleichsgruppe gemessen, die zweithäufigste Todesursache in Deutschland (unter Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO gemessen). Und trotzdem weiß kaum jemand etwas darüber. Wie kann das sein? 


Ich verlose 3 x Mal das Buch "Ich konnte nichts für Dich tun" von Eva Terhorst.   (T.-Achenbach-Foto) 

Klar, das liegt einerseits daran, dass die Medien extrem zurückhaltend berichten. Was auch gut ist, hat man doch immer wieder beobachten können, dass es gerade die Berichte darüber sind, die zu weiteren Suiziden anstiften. Andererseits wird auf diese Weise auch eine öffentliche Debatte und zielgerichtete Aufklärung erschwert. Statistiken zeigen: Wer als Angehöriger erleben muss, wie sich ein Mensch suizidiert, den trifft es besonders hart in seiner Trauer. Das ist auch ein Grund, warum ich mich ausgerechnet jetzt, zum Welttag der Suizidprävention, an diese Menschen richte - diese ganz besondere Gefühlsmischung, die damit einhergeht...

Eva Terhorst aus Berlin hat mehrere Bücher zum Thema Trauer geschrieben und arbeitet unter anderem als Trauerbegleiterin. Sie betreibt auch einen Blog zum Thema Trauer. 

Denn die Angehörigen um Suizid haben es später in besonderer Weise mit Schuldgefühlen zu tun. Klar, Schuldgefühle gehören in gewissen Dosierungen zu jedem Trauerprozess dazu, sind vielleicht sogar unausweichlich. Aber es sind solche Welttage wie diese, die in der Gedankenmaschine im Kopf wieder etwas antriggern können. Etwas wie "Hätte ich es nicht doch vielleicht verhindern können..." oder "Wenn ich es nur eher gemerkt hätte, wäre das niemals passiert..." So wichtig es ist, sich der Suizidprävention zuzuwenden, sosehr gilt also auch: An diesen Tagen gilt ein besonderes Augenmerk auch den Menschen, die dazu nur post mortem etwas beisteuern können. Übrigens geht Eva - mit der ich dankbarerweise auch unsere Dialoge "Zwei Trauerbegleiter unterhalten sich..." gestalten darf - in ihrem Buch auf alle diese Fragen ein, sie beschreibt den Prozess und die Gedankenwelten, gibt hilfreiche Anregungen und Impulse.... Das Buch ist im Herder-Verlag als Taschenbuch erschienen, enthält 160 Seiten und kostet 16,99 Euro.

Buchverlosung zum Welttag der Suizidprävention...: Ich verlose drei Exemplare des Buches "Ich konnte nichts für Dich tun" von Eva Terhorst. Möglichkeit Eins zum Mitmachen: Einen Kommentar schreiben unter diesen Artikel. Das geht auch anonym. Oder Möglichkeit Zwei: Einfach eine E-Mail schreiben an thomas-achenbach at gmx.de. Die Verlosung läuft eine Woche und endet am 17. 9. 2017 (Sonntag). Der Rechtsweg ist übrigens ausgeschlossen. Allen Bloglesern schon mal ein herzliches Danke fürs Lesen und Mitmachen!
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Autor dieser Zeilen bietet Trauerbegleitung an in Osnabrück und im Osnabrücker Land an und hat eine Ausbildung zum Trauerbegleiter absolviert (Große Basisqualifikation gemäß des Bundesverbands Trauerbegleitung). Er hält auch Vorträge zum Thema Trauer und Umgang mit Trauernden. Mehr Infos gibt es hier.

Ebenfalls auf diesem Blog: Ja, es ist so schlimm, wie es sich anfühlt - und das darf auch einfach so sein. Warum das mit dem Loslassen kein guter Ratschlag ist...

Ebenfalls auf diesem Blog: Trauer in der Arbeitswelt/Trauer am Arbeitsplatz bzw. Trauer im Berufsleben - was können Unternehmen und Mitarbeiter tun?

Ebenfalls auf diesem Blog: Tango auf der Trauerfeier, die Trauerrede als Audiodatei - was heute bei modernen Trauerfeiern alles möglich sein sollte

Ebenfalls auf diesem Blog: Nachsterben wollen - was mache ich, wenn meine Sehnsucht so groß wird, dass ich den Verstorbenen hinterhergehen möchte?

Und im Kultur-Blog des Autors: Warum die "Live-im-Kino"-Ereignisse ein großer Wachstumsmarkt, was die Branche noch Spannendes plant und warum sie medial gesehen zwischen allen Stühlen sitzt - ein Interview rund um Rock'n'Roll & Oper im Kino

3 Kommentare:

  1. Oh welch schöne Idee. Über so ein Buch würde ich mich sehr freuen!!!

    AntwortenLöschen
  2. Als Hinterbliebene nach 2 Suiziden (Bruder & Mutter),würde ich mich sehr über dieses Buch freuen.
    Tolle Aktion :)

    AntwortenLöschen
  3. Ich würde gern eins DIESER Bücher gewinnen❤Habe vor 8 Monaten meinem Partner gehen lassen müssen...
    Daumen sind gedrückt!

    AntwortenLöschen